Warum der Eber laut Wappenbeschreibung nach rechts – für den Betrachter aber nach links schreitet

Rechts/links und vorn/hinten in der Heraldik (=Wappenkunde)
Die rote Seite ist (heraldisch) rechts oder vorn, die goldene links oder hinten.
Für Personen, die nicht mit der Heraldik vertraut sind, sind die Angaben links und rechts in heraldischen Beschreibungen oft verwirrend, denn „heraldisch rechts“ ist die vom Betrachter aus linke Seite (manchmal auch als vorn benannt). Sinngemäß ist „links“ oder hinten die rechte Seite eines Wappens.
Wie fast überall in der Heraldik wird auch über den Ursprung des Wortes gestritten. Abgeleitet wurde es unbestreitbar von heriwalto – dies kommt wiederum aus dem germanischen oder althochdeutschen; heri = Kriegsschar/Heer und walt = herrschen, walten.
Diese Seitenbezeichnung leitet sich noch aus der Zeit her, als das Wappen auf dem Schild im Kampf oder Turnier getragen wurde. Sie beziehen sich deswegen immer auf den Schildträger, das ist der hinter dem Schild Stehende, und nicht auf den Betrachter.
Die Seite, auf der das Wappen des Vaters oder der Großmutter väterlicherseits war, wird auf Grabmälern mit Schwertseite bezeichnet. Spill- oder Kunkelseite ist die Bezeichnung der weiblichen oder mütterlichen Seite. Auch diese Bezeichnung bezieht sich auf den historischen Zusammenhang.
Quelle: Wikipedia